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Erkrankungen & Behandlungen
des Auges

Die Diabetische Makulopathie

Das Auge ist im Prinzip ähnlich wie ein Fotoapparat aufgebaut, bei dem das Licht durch ein Objektiv gebündelt und fokussiert wird und dann den Film belichtet. Im Auge erfolgt die Bündelung des Lichtes durch Hornhaut (das klare Fenster des Auges) und Linse und damit wird das Bild auf die Sinneszellen der Netzhaut fokussiert.

In der Mitte der Netzhaut liegt die Makula, die Stelle des schärfsten Sehens. Hier entsteht das Farbensehen und die feinste Bildauflösung (wichtig für das Erkennen von Gesichtern und zum Lesen). Der Sehnerv leitet das von der Netzhaut empfangene und teilweise bereits weiter verarbeitete Bild zum Sehzentrum im Gehirn. Der Raum zwischen Linse und Netzhaut wird von einer gelartigen Substanz, dem Glaskörper, gefüllt. Bei klaren optischen Verhältnissen ist das Sehvermögen im Wesentlichen davon abhängig, wie gut die Netzhaut arbeitet.

Erhöhte Blutzuckerwerte führen zu Schäden an den kleinsten Gefäßen der Netzhaut (Retinakapillaren). Sie werden brüchig und durchlässig für Flüssigkeit aus dem Blutstrom. So entstehen Wassereinlagerungen und kleine Blutflecken im Netzhautgewebe (diabetische Mikroangiopathie diabetisches Makulaödem). Andere Kapillaren können sich verschließen und führen zum Sauerstoffmangel (Ischämie) in der Netzhaut. Dieser setzt Wachstumsfaktoren frei, die Gefäßneubildungen (Neovaskularisationen) stimulieren, die unkontrolliert auf dem Sehnervenkopf und auf der Netzhautoberfläche wachsen. Sie bilden Büschel oder Fächer und neigen zu spontanen Blutungen in den Glaskörper. Ferner entwickeln sie Bindegewebe mit sich, das zur Schrumpfung neigt und die Netzhaut ablösen kann (diabetische Glaskörperblutung, traktive diabetische Netzhautablösung).

Diese Gefäßveränderungen sind typisch für den langjährigen Diabetes. Vor allem Typ 1 Diabetiker sind gefährdet. Ab dem 15. Jahr der Diabeteserkrankung steigt das Risiko deutlich an, nach 25 Jahren haben fast alle mehr oder weniger schwere Netzhautveränderungen.

Gefäßneubildungen an sich sind symptomlos, da sie sich außerhalb der Netzhautmitte, d.h. peripher bilden. Sie werden nur durch regelmäßige augenärztliche Kontrollen entdeckt. Diese Netzhaut-Checks bei Ihrem Augenarzt sind außerordentlich wichtig.

Sehstörungen entstehen erst, wenn die Neovaskularisationen bluten oder eine strangförmige Netzhautablösung verursachen.

Typische Hinweiszeichen sind:

  • Rußregen, Schwaden und Fäden im Blickfeld (teilweise Blutung)
  • Verdunklung oder totaler Sehverlust (vollständige Einblutung)
  • verschwommenes, verzerrtes Sehen (Netzhautablösung bis ins Zentrum)

Die trockene Form

Sind Sehstörungen bereits vorhanden, liegt meist schon ein fortgeschrittenes Stadium der Retinopathie vor. In dieser Situation ist eine Behandlung dringend indiziert und stützt sich auf 2 Bereiche:

  • wir Augenärzte behandeln die diabetische Retinopathie
  • der Hausarzt/Internist intensiviert die Diabetes- und ggf. Bluthochdruckbehandlung

Nur in augenärztlicher und internistischer Zusammenarbeit kann man wirkungsvoll und nachhaltig die Augenveränderungen unter Kontrolle bringen. Unbehandelt kommt es innerhalb von 5 Jahren in ca. 30 % der Fälle zur Erblindung. Bei rechtzeitiger Behandlung ist eine Erblindung äußerst selten.

Ziel der Behandlung ist eine Kontrolle des ungebremsten krankhaften Gefäßwachstums. Eine vorbestehende Schädigung im Gefäßbett der Netzhaut ist leider nicht rückgängig zu machen. Dem unbehandelt fortschreitenden Krankheitsprozeß mit Erblindungsgefahr können wir wirksame Behandlungsmöglichkeiten entgegen setzten. Unser Spektrum reicht von den bewährten Therapien bis hin zu den neuesten Behandlungsverfahren.

Panretinale Lasertherapie

Sie ist der Goldstandard bei frühen Gefäßneubildungen. Mit einem feinen Laserstrahl werden viele Punktherde flächig über die minderdurchblutete Netzhautfläche verteilt. Der Sauerstoffbedarf der Netzhaut sinkt und die Gefäßneubildungen werden verhindert bzw. gestoppt. Die Behandlung erfolgt an der Spaltlampe mit einer Vergrößerungsoptik auf dem Auge oder mit dem Laser-Augenspiegel (Laser-Ophthalmoskop). Oft reicht eine Oberflächenbetäubung des Auges, manchmal ist es angenehmer, eine örtliche Betäubungsspritze zu geben. Bei rechtzeitiger und intensiver Lasertherapie wird das Erblindungsrisiko um 50 % reduziert.

Die Glaskörper-Operation (Vitrektomie)

In einigen Augen mit fortgeschritteneren Netzhautveränderungen vermag die Laserbehandlung allein keine vollständige Kontrolle der Gefäßneubildungen zu bewirken oder das frühe, laserfähige Stadium wird verpaßt, und es sind bereits Blutungen bzw. eine Netzhautablösung eingetreten. Hier kommt die Glaskörper-Operation zum Einsatz. Sie ist eine wirksame Maßnahme, um Blutungen zu entfernen, die Gefäßneubildungen direkt abzutragen und eine abgelöste Netzhaut wieder anzulegen.

Durch diese technisch aufwendige Operationsmethode, die mit der Laserbehandlung und weiteren Maßnahmen kombiniert wird, können in rund 75% der Fälle eine stabile Netzhautsituation und ein brauchbares Sehvermögen erreicht werden. Oft sind mehrere Behandlungsschritte notwendig. Unsere Erfahrung und Expertise ermöglichen uns, Ihnen das gesamte Spektrum an Therapiemöglichkeiten anzubieten.

Ergänzende Maßnahmen

Bleibt eine Lasertherapie oder eine Medikamentengabe unwirksam oder ist nicht indiziert bzw. liegen zusätzlich sog. Zellophanhäutchen über der Makula, kann eine Glaskörperentfernung indiziert sein. Die Glaskörperentfernung zusammen mit dem sog. Membranen-Peeling bewirkt nach eigenen Untersuchungen eine Reduktion der Schwellung in etwa 60% der Fälle. Der Effekt ist in der Regel anhaltender als nach alleiniger Medikamentengabe. Diese Behandlungsoption ist besonderen Situationen vorbehalten, die wir sorgfältig im Einzelfall prüfen, wenn die oben genannten Behandlungsmaßnahmen sich als unzureichend erwiesen haben.

Nach sorgfältiger Untersuchung Ihres Auges unter Einsatz moderner Techniken, vor allem Angiographie, Ultraschall und ggf. Kohärenztomographie, wird Ihnen ein Behandlungsplan vorgeschlagen.

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