Die Makuladegeneration
Durch natürliche Alterungsprozesse entstehen Abbauprodukte, die mit der Zeit nicht mehr komplett von den ernährenden Zellen der Sehzellen abgebaut werden können. Diese Reste lagern sich zwischen die Sehzellen ein und heißen Drusen. Bei vielen Menschen führt dies im Alter zu einer schlechteren Versorgung der Sehzellen, die wiederum hierdurch ihre Funktion verlieren. Eine Makuladegeneration nur mit Drusen ist eine sogenannte trockene Form. Kommt es im weiteren Verlauf zur Bildung von Gefäßneubildungen, welche die Sehzellen mit Flüssigkeit unterspülen, so ist es eine feuchte/exsudative Form.

Trockene und feuchte Makuladegeneration
Zunächst erscheinen gerade Linien wellenförmig, dann wird das Sehen in der Bildmitte immer mehr beeinträchtigt, bis nur noch ein dunkler Fleck zu erkennen ist. Da diese Erkrankung oft im Frühstadium nicht bemerkt wird, empfiehlt sich für Patienten mit erhöhtem Risiko eine Selbstkontrolle des Sehens mit dem Amsler-Netz, um so bereits bei leichten Verzerrungen oder Befundverschlechterung ein schnelles Handeln zu ermöglichen.

Das Amsler-Schema zur Selbstkontrolle
Sowohl bei der trockenen als auch der feuchten Form ist eine Heilung nicht möglich, nur eine Schadensbegrenzung, weshalb frühzeitig mit einer Therapie begonnen werden sollte.
Die trockene Form
Die trockene Form schreitet sehr langsam voran und führt im Verlauf von Jahren schleichend zu einer Sehverschlechterung. Derzeit wird diskutiert, daß Vitaminpräparate (z. B. Lutein, Zink, Selen…) den zeitlichen Verlauf der Erkrankung verzögern und dadurch die Sehminderung mildern. Operative Maßnahmen oder eine Laserbehandlung sind nicht sinnvoll einsetzbar.
Die feuchte oder exsudative Form
Die feuchte Form kann einen sehr schnellen Verlauf nehmen, mit einer deutlichen Sehminderung innerhalb von Wochen. Hier gilt es, den Verlauf rasch zu stoppen, indem die neugebildeten Gefäße verschlossen werden. Hierfür stehen verschiedene Methoden zu Verfügung: die Laserbehandlung, die photodynamische Therapie, die Medikamenteninjektion in das Auge und die derzeit noch experimentelle Bestrahlung während eines operativen Eingriffes. Die letztgenannte Behandlung ist nicht für den Routinegebrauch zugelassen.
Die herkömmliche Laserbehandlung wird derzeit nur noch angewandt, wenn die Gefäßneubildungen außerhalb der Makula liegen. Bei der photodynamischen Therapie wird zunächst ein Medikament über die Armvene gegeben, das im Auge mit einem sanften Laser aktiviert wird und dadurch die Blutgefäße verschließt. Diese Methode wird nur noch selten verwendet und führt bestenfalls zur Stabilisierung der Sehkraft. Die erfolgsversprechendste Methode zur Behandlung ist die Einspritzung von Medikamenten in das Auge, die intravitreale Injektion. Hierbei wird unter örtlicher Betäubung mit Augentropfen eine geringe Menge eines Medikamentes in das Auge injiziert, welches das Wachstum der neugebildeten Blutgefäße hemmt und die Sehzellen dadurch trocken legt. Die Sehfunktion der Sehzellen kann sich hierdurch wieder erholen, auch wenn ein Restschaden bestehen bleibt. Zu Beginn der Behandlung erfolgen drei Injektionen im Abstand von 4-5 Wochen. Die weitere Behandlungshäufigkeit ist vom individuellen Krankheitsverlauf abhängig.

Medikamenteninjektion in das Auge